Historische Wasserbauwerke

Über Jahrtausende dem freien Spiel der Naturgewalten ausgesetzt, hat die Ems die Landschaft in Westoverledingen geprägt. Bei Erstbesiedelung war das Wasser mit Ebbe und Flut für die Menschen Segen und Fluch zugleich. Sie versuchten sich durch Deiche gegen die Sturmfluten zu schützen. Die unterschiedlichen Wasserbauwerke wie Sieltore, Schleusen, Schöpf- und Sperrwerke oder Fluttermühlen stellten sicher, dass das Land vor der Flut geschützt wurde und dass das Wasser aus dem Hinterland abfließen konnte.

(1) Seeschleuse

(1) Seeschleuse
Auf dem 7,30 Meter hohen Deich bei Völlen beginnt unsere Reise. Wir blicken auf die Ems, die uns beinahe während der gesamten Fahrt begleiten wird, und wir sehen die Seeschleuse Papenburg. Dahinter beginnt die ehemalige Moorkolonie Papenburg, der die Schleuse gleichermaßen Schutz und Durchlass zur Wasserstraße Ems bot. Sie bildet bis heute die Grundlage der Papenburger Hafenwirtschaft, die wesentlich vom Schiffbau geprägt wird. Direkt neben der Seeschleuse erblicken wir vor der imposanten Schiffbauhalle der Meyer-Werft die Dockschleuse, durch die die in Papenburg gebauten Kreuzfahrtriesen zu ihrer Jungfernfahrt starten.

(2) Historische Sielschleuse Papenburg (Drostensiel)

(2) Historische Sielschleuse Papenburg (Drostensiel)
Im Deichvorland der Ems, direkt hinter der neuen Seeschleuse, kann man noch die alte Sielschleuse, auch Drostensiel, erkennen. Der Bau des Drostensiels von 1771 legte die Grundlage der Papenburger Segelschifffahrt und war das damalige "Tor zur Welt". Die größere Seeschleuse (Franziusschleuse) wurde erst 1865 errichtet.

(3) Deichlandschaft entlang der Ems

(3) Deichlandschaft entlang der Ems
Wenn wir jetzt nordwestwärts am Fuß des Deiches (der „breitesten Rodelbahn“ der Welt) entlang radeln, befahren wir gleichzeitig einen Teilabschnitt der „Deutschen Fehnroute” und lassen die herrliche Deichlandschaft auf uns wirken.

(4) Schöpfwerk Mark

(4) Schöpfwerk Mark
Am Ortsende von Mitling Mark erreichen wir das Schöpfwerk Mark, mit dessen Hilfe eine 3.480 Hektar große Fläche entwässert wird. 8.000 Liter Wasser können die Pumpen je Sekunde in die Ems befördern.

(5) Friesenbrücke

(5) Friesenbrücke
Die Friesenbrücke führt bei Hilkenborg über die Ems. Sie verbindet Westoverledingen mit dem Rheiderland. Einst war Hilkenborg einer der bedeutendsten Fährorte an der Ems. Bis in die 70 Jahre des 20. Jahrhunderts war eine Fähre in Betrieb. Die alte Friesenbrücke mußte nach einem Schiffsunfall 2015 abgebaut werden. Für die neue Brücke finden zurzeit umfangreiche Baumaßnahmen statt. Hier entsteht bis Ende 2026 die größte Eisenbahn-Hub-Drehbrücke in Europa.

(6) Schöpfwerk Coldemüntje

(6) Schöpfwerk Coldemüntje
Das Schöpfwerk Coldemüntje wurde 1961 gebaut; mit seiner Hilfe wurde die Entwässerung des Binnenlandes optimiert. 3.024 Hektar Land werden über dieses Schöpfwerk entwässert.

(7) Fluttermühle (Wasserschöpfmühle)

(7) Fluttermühle (Wasserschöpfmühle)
Im Freizeitpark „Am Emsdeich” befindet sich ein historischer Dorfplatz mit wiederaufgebauten Gulfhäusern. Neben dem Museumsbauernhaus ist dort eine sogenannte „Fluttermühle“ (Wasserschöpfmühle) zu besichtigen

(8) Weekeborger Siel & Museumsdeich

(8) Weekeborger Siel & Museumsdeich
In Weekeborg wird die Strecke über eine Länge von 800 Metern von einem „Museumsdeich” gesäumt, der einen Größenvergleich mit dem heutigen Deich erlaubt. Er enthält auch ein Diekgatt (Deichloch), durch das die Bauern früher auf das fruchtbare Deichvorland gelangen konnten. Mit dem Weekeborger Siel ist hier ein altes Wasserbauwerk erhalten geblieben, das den Abfluss des Wassers aus dem Hinterland sicherstellte und Schutz vor Hochwasser bot.

(9) Schöpfwerk Kloster Muhde

(9) Schöpfwerk Kloster Muhde
In Kloster Muhde treffen wir auf das dritte Schöpfwerk; unser Foto zeigt das neue Hubtor. Hier lohnt eine Rast. Von der Deichkrone aus fällt der Blick auf die Ledamündung, auf die klappbare Jann-BerghausBrücke oder auf vorbeifahrende Boote, Yachten und Frachtschiffe.

(10) Esklumer Siel

(10) Esklumer Siel
In Esklum führt die Durchfahrtstraße über das alte Siel, das außer Dienst gestellt ist. Ursprünglich aus Holz gebaut, wurde es 1886 durch ein steinernes Gewölbesiel mit Ebbe- und Fluttoren ersetzt.

(11) Eisenbahnbrücke

(11) Eisenbahnbrücke
Bei Heerenborg führt eine Eisenbahnbrücke über die Leda, die auch von Fußgängern und Zweiradfahrern passiert werden kann.

(12) Ledasperrwerk

(12) Ledasperrwerk
In Sichtweite der Ledabrücke wurde in den sechziger Jahren das Ledasperrwerk gebaut. Bei Hochwasser kann es ganz oder teilweise geschlossen werden, um zu verhindern, dass das Leda-Jümme-Gebiet überflutet wird. Radfahrer und Fußgänger können das Sperrwerk betreten, um es zu besichtigen.

(13) Pünte

(13) Pünte
Hinter Esklum verlassen wir Westoverledingen, passieren die Bundesstraße 70, radeln diesseits der Leda, bis wir bei Amdorf abbiegen, um über die einspurige Brücke (Deutschlands schmalste Autobrücke) zu fahren. Dann biegen wir Richtung Jümme ein und erreichen die „Pünte“. Eine handbetriebene Fähre, die uns — bei Bedarf auch mit dem Auto — über die Jümme setzt. Fährbetrieb vom 1. Mai bis 30. Sept. (Mittwoch bis Sonntag).

Ihr Ansprechpartner

Touristinformation Westoverledingen

Patrick Anneken
Kirsten Beening

Öffnungszeiten:

Mo - Fr: 08:30 - 12:30 Uhr
Mo, Di und Do: 14:00 - 16:00 Uhr 

 


Campingplatz Freizeitpark "Am Emsdeich"

Matthias Behrends

Petra Gronewold-Behrends