
Kriegerdenkmäler

Kriegerdenkmal Ihrhove
Standort: Bahnhofstraße 41
Das Denkmal wurde initiiert und finanziert durch den Kriegerverein. Es handelt sich um eine Siegessäule aus Zement in Anlehnung an das Leeraner Vorbild mit einem Adler als Bekrönung. Die alte "Siegessäule" erhält je eine Flanke mit Namenstafeln zu beiden Seiten, abgeschlossen durch je eine Säule
Ein erstes Kriegerehrenmal für die Gefallenen 1870/71 ist 1909 errichtet worden und nach dem Ersten Weltkrieg 1923 um die Gefallenen des letzten Krieges erweitert und neu eingeweiht worden. 1962 war das alte Denkmal z. T. zerstört worden. Deshalb wurde nach einem Entwurf von Oberbaurat Müller-Stüler in unmittelbarer Nähe der reformierten Kirche ein neuer „Ehrenhof“ für die Gefallenen, Vermissten und die zivilen Opfer beider Kriege errichtet.
Die Einweihung des Denkmals war am 26.09.1909.


Kriegerdenkmal Großwolde
Standort: Kreisel Großwoldefeld (Ihrener Straße/Grüne Straße)
Ca. 5 Meter hohes Denkmal, aus Feldsteinen gemauert. Das Denkmal besteht aus einem massiven Sockel, auf dem ein Findling gesetzt ist. Auf dem Findling befindet sich ein großer Adler aus Metall. Mit dem Denkmal soll an die Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg erinnert werden, die in den Ortschaften Ihren und Großwolde wohnten.
Erinnerungstafel für den Krieg 1870/71: "Mit Gott / für König und Vaterland, / für Kaiser und Reich kämpften / auf dem Felde der Ehre aus unserem Vereinsbezirk/ 1870-71 / [Namen] / Den Heldentod fanden / [Namen]"
Inschrift: "Im Feldzuge 1914-18 / sind aus den Gemeinden Ihren und Großwolde / Gefallen
Text der Hinweistafel zum Kriegerdenkmal
"Den Alten zur Ehr, den Jungen zur Lehr…“ ist hier als Mahnung zu lesen. Das im Grenzbereich zwischen Großwolder- und Ihrenerfeld positionierte Denk- und Mahnmal entstand durch Initiative des sogenanntes Kriegervereins Ihrenerfeld-Großwolderfeld im Andenken an die Opfer der vorherigen kriegerischen Auseinandersetzungen, wie der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Nach den Kriegen von 1864,1866 und 1870/71gab es in vielen Teilen des Deutschen Reiches einen besonderen Aufschwung an Denkmälern, um die Gefallenen der Kriege, die Vermissten und andere Kriegsopfer zu gedenken.
Das untere Foto zeigt den großen Stein im Oktober 1911 vor der Gaststätte Borchers (heute Gossling) an der Ihrener Straße, auf dem Weg zum Denkmalsplatz. Dieser Stein bildet den oberen Teil des hier stehenden Denkmals.
Die Menschheit hat es bis heute nicht geschafft, überall auf der Welt in Frieden miteinander zu leben. Damals wie heute wurden oft sehr junge Menschen aus ihren Familie gerissen, um für ihr Land in der Krieg zu ziehen -viele bezahlten dies mit ihrem Leben. So zählte man 1939, vor Beginn der 2. Weltkrieges in der heutigen Westoverledingen Grenzen 10.868 Menschen. Von diesen sind bis zum Kriegsende 1945 über 900 Menschen durch Kriegseinwirkungen verstorben. Alleine im 2. Weltkrieg ließ somit fast jeder zehnte Einwohner sein Leben. Viele andere kamen versehrt oder traumatisiert aus dem Krieg zurück. Außerdem waren vermisste Soldaten zu beklagen.
Dieses Denkmal soll Denk- und Mahnmal zugleich sein. Es erinnert an die Opfer sinnloser kriegerischer Auseinandersetzung und muss uns nachfolgende Generationen Mahnung sein, dass von unserem Boden nie wieder Krieg und Unmenschliches ausgehen darf. Ein Denkmal ist sicherlich auch etwas Zeitgebundenes, das in späteren Zeiten einer Kommentierung bedarf, um es verstehen und richtig einordnen zu können.
Als Besonderheit neben dem großen Gedenkstein gilt der darauf platzierte Adler. Dieser war ursprünglich aus Stein. Die heutige Nachbildung ist aus Holz und bedarf, wie das ganze Ehrenmal, einer regelmäßigen Pflege
Am 9. Dezember 1993 wurde der "Verein zur Erhaltung eines Denkmals in Ihren-Großwolderfeld für die Opfer der Kriege e.V.“ gegründet.
Es erfolgte eine grundlegende Sanierung des Denkmals. Mitglieder des Vereins übernehmen seitdem die Pflege der Anlage. Traditionsgemäß wird am Volkstrauertag ein Kranz niedergelegt
Mahnmal Völlen
Standort: Seeadlerstraße 20, vor der Kirche am Friedhof
Einweihung 1927, Umbauarbeiten ab 1984
Dreigliedrige, gemauerte Backsteinanlage mit eingelassenen Sandsteintafeln, zentral ein halbes Sechseck mit abgestuftem Abschluss, bekrönt von einer Sandsteinplatte, darauf zwei liegende Kanonenrohre und ein Stahlhelm aus Sandstein; in den nach außen weisenden Feldern des Sechsecks je ein nach unten zeigendes Schwert;
Inschrift zentrale Tafel: "Unseren Gefallenen Helden / 1939-1945"; die Außentafeln auch die Namen des WKI erweitert und mit neuen Tafeln versehen
Kirchenaußenwand neben dem Eingang im Westen 1910; Kriegerverein schlichte Granittafel mit abgerundeten Ecken: "Den Kriegsteilnehmern von 1870/71 / [Namen] / zum 50jährigen Gedenktage der Schlacht bei Sedan, / am 2. September 1910 gewidmet vom Kriegerverein Völlen."
Ein erstes Kriegerehrenmal für die Gefallenen 1870/71 ist 1909 errichtet worden und nach dem Ersten Weltkrieg 1923 um die Gefallenen des letzten Krieges erweitert und neu eingeweiht worden.
Text der Hinweistafel zum Mahnmal
Die Grundsteinlegen dieses Denkmal als Ehrenmal Völlen erfolgte im Oktober 1927 an der Dorfstraße. Damals wurden die Namen der im Ersten Weltkrieg gefallen und vermissten Völlener auf den Tafeln eingraviert. Nach 1945 wurden die Namen der im Zweiten Weltkrieg gefallen und vermissten Völlener ergänzt. Besonders in den ersten Jahren und Jahrzehnten war das Denkmal ein Ort für die Hinterbliebenen, um zu trauern und der Toten zu gedenken.
Im Zuge einer Straßenerweiterung der Dorfstraße wurde das Denkmal im Jahre 1984 von seinem ursprünglichen Platz an der gegenüberliegenden Straßenseite entfernt und hier an seinem jetzigen Standort wieder aufgebaut. Eigens hierzu hatte sich die „Bürgerinitiative Ehrenmal Völlen e.V.“ gegründet, die sich später in den „Bürgerverein Völlen e.V.“ umbenannt hat, der das Denkmal bis heute instand hält und pflegt.
Auf dem Denkmal stehen Namen von Männern, die unfreiwillig in den Krieg zogen, lieber bei der Familie geblieben wären, sich vielleicht nicht einmal mit der NS-Ideologie identifizierten. Da stehen Namen von Männern, über deren Überzeugungen und Schuldverstrickungen wir wenig wissen.
Da steht der Name eines Mannes, bei dem alle Gewissensgrenzen gefallen sind, ein überzeugter Täter und Massenmörder: Johann Niemann
Durch das im Jahre 2014 auf einem Dachboden in Völlen aufgefundene umfangreiche Bildmaterial, das im Januar 2020 in dem Buch „Fotos aus Sobibor“ veröffentlicht wurde, ist seine Verstrickung in die NS-Verbrechen zweifelsfrei nachgewiesen worden
Johann Niemann wurde im Jahre 1913 in Völlen geboren und ist hier aufgewachsen. In der NS-Zeit war er Mitglied der SA und der SS. Über zahlreiche Station hinweg wurde aus dem Malergesellen der stellvertretende Kommandant des Vernichtungslagers Sobibor in Polen. Er kam am 14.10.1943 dort bei einem Aufstand im Lager ums Leben.
Es ist belegt, dass er direkt für den Tod von unzähligen Juden, Sinti und Roma und behinderten Menschen verantwortlich ist und unmittelbar an den Gräueltaten der Shoah beteiligt war. Es wäre ein Leichtes gewesen, diesen Namen von der Tafel zu entfernen. Die Verantwortlichen haben sich aber dagegen entschieden, weil man die Erinnerung an seine unsäglichen Verbrechen nicht einfach auslöschen kann und darf.
Wohl aber wurde die Inschrift „Unseren gefallenen Helden“ ersetzt durch die Worte „Nie wieder!“, um dem Denkmal noch stärker den Charakter eines Mahnmals zu verleihen.
Es soll ein Mahnmal sein, das uns in der heutigen Zeit daran erinnert, dass so etwas nie wieder geschehen darf! Es soll an die Millionen Opfer sinnloser kriegerischer Auseinandersetzungen erinnern. Es soll an das unsägliche Leid der Hinterbliebenen erinnern. Es soll ein Mahnmal dafür sein, dass Rassismus, Antisemitismus, Verfolgung und Hetze keinen Platz in unserer Gesellschaft haben dürfen.
Es soll ein Mahnmal sein gegen Machtgier und Intoleranz. Es soll ein Mahnmal sein für respektvollen Umgang miteinander und vor allem für: Frieden
Kriegerdenkmal Völlenerkönigsfehn
Einweihung: 1927
Auf vierstufigem, rechteckigem Sockel eine schlanke rechteckige Stele, bekrönt von einem schmaleren Giebelstein mit EK, darunter "Unseren Helden / 1914 1918 / Namen" erweitert zudem durch eine dreigegliederte Anlage aus einem Kreuz mit Stummelarmen, darauf unter einem EK aus Kupfer: "1939-1945 / Unseren Gefallenen / den Opfern / von Terror / und Krieg "; rechts und links je eine schlanke Sandsteintafel mit Kupfertafelaufsatztafeln mit den Namen der Gefallenen
Kriegerdenkmal Völlenerfehn
Standort: Hauptstraße Friedhof Völlenerfehn
Einweihung: 1929
Auf (ursprünglich fünfstufigem) quadratischem Sockel eine auf quadratischem Grundriss errichtete gemauerte, kompakt wirkende Backsteinsäule mit Walmdach (später mit getrepptem Pyramidendach) und bekrönt durch eine Kugel; je zwei übereinander eingelassene schwarze Granittafeln an den Seiten erweitert.