Kunst und Künstler

Skulptur "Oll Willm"

Name des Künstlers: Uwe Handtke

Aufgestellt: 2007

Standort: Rathausvorplatz, Bahnhofstraße 18

Wilhelm Brechtezende, genannt "Oll Willm", war ein Original des Overledingerlandes. Zu Lebzeiten wurde er aufgrund seiner selbstlosen Hilfsbereitschaft für seine Mitmenschen als Botengänger im gesamten Kreisgebiet bekannt. Jahrzehntelang fuhr er täglich mit seinem Fahrrad oder mit der Bahn von Großwolderfeld in die Stadt Leer und erledigte kostenlose Botengänge für die Einwohner aus dem Overledingerland. Diese schätzten ihn wegen seiner liebenswerten Art und seiner Zuverlässigkeit.

Geboren am 5. Juni 1886 als erstes von acht Kindern eines wohlhabenden Bauern aus Großwolderfeld, brachte er schon in jungen Jahren täglich Milch nach Leer. Nebenbei erledigte er für Nachbarn und Bekannte kleinere Besorgungen. Der frühe Tod seiner Mutter und das hautnahe Erleben des Ersten Weltkrieges verstärkten seinen Hang zum Eigenbrötler. In dieser Phase begann sein einfaches Leben in selbst gebauten Hütten. Am liebsten schlief er auf Stroh, gerne unter freiem Himmel neben seinen Hunden und Ziegen.

1922 wandelte "Willm" auf Freiersfüßen. In Bremen heiratete er eine junge Frau mit zwei kleinen Kindern. Seine Frau kam mit seinem Lebensstil jedoch nicht klar und verließ ihn schon nach wenigen Wochen. "Willm" wurde wieder Einsiedler und "Böskupploper" (Botengänger). Dieser unbeschwerten Zeit machten die Nationalsozialisten 1935 ein Ende. Hintlerjungen verbrannten seine Hütten, er wurde verhaftet und ihm wurde der markante Bart und sein Haupthaar geschoren. Nach dem Krieg war er wieder der Botengänger. Kinder sahen in der weißbärtigen Gestalt den Weihnachtsmann. 

Selbst im Alter schlief er lieber im Freien als in einem Bett. Erst wenige Wochen vor seinem Tod am 9. Juli 1966 im Alter von 80 Jahren ließ er sich von einer befreundeten Familie aufnehmen. Die Grabstätte von "Oll Willm" befindet sich auf dem Friedhof in Großwolde.

Heute erinnert eine lebensgroße Bronze-Skulptur vor dem Westoverledinger Rathaus an diese außergewöhnliche Persönlichkeit. Die Statue wurde vom Westoverledinger Künstler Uwe Handtke angefertigt und im Jahr 2007 aufgestellt. Sie ist das erste und bislang einzige Denkmal für eine Einzelperson in Westoverledingen.

 

Kunstobjekt "Abwicklung"

Name des Künstlers: Peter Könitz (www.peter-koenitz.de)

Aufgestellt: 1992

Standort: Leerer Straße/B 70, Schulmuseum Folmhusen

Es handelt sich hierbei um eine stilisierte „Kreisabwicklung“, wie sie ähnlich im Geometrieunterricht verwendet wird. Lässt aber auch Spiel für weitere Interpretationen zu. Diese Skulptur, aus Ziegeln und geglühtem Edelstahl, wird im Volksmund  auch als „Haifisch-Zähne“ bezeichnet.

„Als ich mir die Lernhilfen der damaligen Schüler ansah fiel mir ein einfaches Gerät auf -  sechs kleine Holzdreiecke, die auf der schmalen Seite mit einem Blechband verbunden waren - drückte man sie zusammen entstand ein Halbkreis. Ein Zeichen für das Schulmuseum war gefunden, aus dem die Skulptur entstehen konnte. Ich entschied mich für drei räumliche Positionen: Liegend, lehnend und stehend. Um die lehnende und stehende Position zu ermöglichen, habe ich eine Mauer aus dem ortsüblichen Backsteinen bauen lassen.“ - Peter Könitz

 

Umweltgerechtes Bauen - Energiesparendes Wohnen

Name des Künstlers: Eckhart Oesten

Aufgestellt: 1997

Gefördert durch: Wohnungsbau- u. Entwicklungs GmbH Westoverledingen

Standort: Ecke Ihrener Str. – Borkumer Str.

Die gemauerten Pfeiler spiegeln die landschaftstypische Bebauung dieser Region wider und stehen am Eingang des Sonderbaugebietes „Die Weertze“. Hier entstehen Häuser, die natürliche Energien nutzen sollen. Die drei aus roten Verblendern gemauerten Pfeiler sind ca. 250 cm hoch, 110 cm breit und 40 cm tief und bieten dem Betrachter eine abstrakte reliefartige Darstellung von Sonne, Regen und Energie aus VA-Stahl.

Am linken Pfeiler symbolisiert eine ca. 50 cm große VA-Scheibe die „Sonne“. Am rechten Pfeiler stehen fünf ca. 10 cm große VA-Kugeln für den „Regen“. Am mittleren Pfeiler symbolisieren zwei senkrechte VA-Spiralen (links und rechts) die Nutzung der natürlichen Energie. Der Künstler möchte symbolhaft darstellen, dass der Mensch durch die Nutzung natürlicher Energie die Umwelt schonen kann. 

 

Gemeinschaft gegen Ausländerhass

Name des Künstlers: Eckhart Oesten

Aufgestellt: 1993

Gefördert durch: Gemeinde Westoverledingen

Standort: Blinkstr. gegenüber „Ihrhover Dorfkrug“

Ursprünglich stammt die Idee für diese Skulptur von Herrn Oesten aus einem „Kunst-Workshop“ mit dem Thema: „Ausländerfeindlichkeit“. Mit der Unterstützung einer Leeraner Firma, die die Stahlrohre in zwei Hälften schnitt und der Gemeinde Westoverledingen, konnte der Künstler die Skulptur fer gstellen.

Die Einfachheit soll Interpretationen zu diesem Thema zulassen. Das Denkmal besteht aus drei Teilabschnitten, die aber zusammengehören und verbunden sind.
Der Künstler möchte zu diesem Thema einen positven Denkanstoß geben. 

Gemeinschaft, in einer festen Verbindung, in Form einer Gruppe, die sich den Rücken stärkt, das sollen die Schnittmengen darstellen. Das bedeutet im Einzelnen, die Skulptur soll eine Gruppe darstellen, die aus verschiedenen Teilgrößen besteht (klein, mittel, groß und aus verschiedenen Bevölkerungsschichten). Innerhalb dieser Gruppe gibt es einen eigenen Personenkreis, dargestellt in einer kreisförmigen Aufstellung. Daneben soll der Personenkreis dargestellt werden, die ein Miteinander praktizieren. Sowie der Kreis von Personen, die gegeneinander (Rücken an Rücken) arbeiten und leben.

 

Planetensystem

Aufgestellt: 2004

Name des Künstlers: Lokale Agenda21-WOL, Gruppe Freizeit, Bildung, Kultur, Tourismus
                                     Initiiert: Harald Dirksen und Heinz Wolfgang Kösling-Salzmann
                                     Umsetzung: Jugendwerkstatt der Johannesburg

Standorte: 10 versch. Standorte in der Gemeinde

Gefördert durch: Agenda21-WOL/Gemeinde Westoverledingen

Hintergrund ist es, das Gefühl und das Bewusstsein für soziale Vernetzungen in der Gemeinde zu stärken und zu veranschaulichen. Da die Planeten an 10 versch. Standorten in der Gemeinde verteilt sind, lernt man gleichzeitig die Gemeinde besser kennen. Für die "Planetenroute" gibt es einen Flyer. Weitere Infos unter https://ostfriesland-radfahren.jimdofree.com/planetenroute/ 

 

Soweit die Füße tragen

Standort: Ecke Lindenstraße/Russenstraße     

Aufstellung: 2014

Künstler: Gerd Christmann und Kunstgruppe

Mit dem Mahnmal soll an russische Kriegsgefangene erinnert werden, die vor 100 Jahren die Straße zwischen Westoverledingen und Papenburg bauen mussten. Der Gedenkstein wurde dort aufgestellt, wo zuerst mit dem Bau einer Gefangenenbaracke begonnen worden war. Das Denkmal ist in Beton gegossen und es wurden die Fußabdrucke der Teilnehmer der Arbeitsgruppe in das Mauerwerk eingelassen sowie Füße aus Beton auf die Mauer gestellt. Angefertigt wurde das Kunstobjekt von einer Projektgruppe im Betonwerk Steenfelde. 
Das Denkmal ist drei Meter lang und 1,70 Meter hoch. Die Arbeiter mussten vor 100 Jahren täglich vom Lager aus lange Strecken zu Fuß gehen, dies war wiederum der Anstoß für Gerd Christmann zur Gestaltung des Denkmals mit Fußabdrücken und Füßen. Das gesamte Kunstprojekt trägt den Namen „So weit die Füße tragen“. Christmann ging häufig auf der Russenstraße spazieren. Hier kam für ihm immer wieder die Frage auf, warum ein Weg im ehemaligen Moorgebiet Russenstraße heißt. In der Folge rief er eine Arbeitsgruppe ins Leben. Dort wurde auch die Idee für das Denkmal erarbeitet.
 

 

Glasperlenwerkstatt Nordlicht

Standort: Marker Kirchweg 19    

Kontakt: 04951-9552942

Frau Gabriele Welz eröffnete 2009 ihre Werkstatt. Hier kann man nun Jahrtausendealtes Kunsthandwerk erleben. Besichtigungen und Kurse nach Absprache möglich.

Weitere Infos unter www.nordlicht-glasperlen.de                     

 

Betonfigur "Ems"

Aufgestellt: 2017

Namen der Künstler: Arbeitsgruppe (Beate Stammwitz, Brigit Rutenberg, Petra Gleissner-Gasch, Ursula Stevens-Kimpel und Gerhard Christmann)

Standort: Emsradweg am Deich in Mitling-Mark 

Teil des Kunstprojekts „Leda und ihre Schwestern“, bei der drei Großplastiken die Flüsse Ems, Leda und Jümme nachbilden. Die Plastik „Jümme“ wurde an der Pünte in Wiltshausen aufgestellt. Die Figur „Leda“ steht beim Schwimmbad Plytje in Leer.
Die Plastiken sollen den Zustand der Flüsse (ökologisch sterbende Flüsse) thematisieren. Es wurde auf die Bildtradition zurückgegriffen, dass Flüsse sinnbildlich als Frauenfiguren dargestellt werden. Die Großplastiken zeigen einerseits das Leiden
der Flüsse, andererseits aber auch ihr Aufbegehren und ihren Widerstand.

Scheuerpfähle

Kunst entlang des Ostfriesland-Wanderweges (3 Objekte in Westoverledingen)

Scheuerpfahl "Froschkönig"                              

Standort: Esklumer Str./ Eisenbahnbrücke 
Aufgestellt: 2016
Künstlerin: Karina Cooper, Wardenburg

Scheuerpfahl "Birdtree"                              

Standort: Kreismoorweg bei Haus Nr. 115    
Aufgestellt: 2016
Künstler: Oene van der Veen, Gytsjerk-Leewarden

Scheuerpfahl "Skulptur ohne Namen"                              

Standort: Plankstr. 25    
Aufgestellt: 2016
Künstler: Peter Kärst, Leer

Pferde, Rinder, Ziegen, Schafe und auch Schweine mögen sich gerne scheuern und reiben. Ist kein Baum vorhanden, wird schon mal ein Zaunpfahl genutzt und häufig dabei zur Seite gedrückt. Aus diesem Grund setzen Landwirte schon früh Scheuerpfähle auf ihr Weideland. In Ostfriesland entstanden von Mai bis September 2011 24 künstlerisch gestaltete Scheuerpfahl-Skulpturen als Kunstprojekt, die entlang der ehemaligen Kleinbahntrasse von Rhauderfehn bis Bensersiel am Ostfriesland Wanderweg aufgestellt wurden und die Landkreise Wittmund, Aurich und Leer verbinden sollen. Der Ostfriesland Wanderweg wird als Rad sowie als Wanderweg genutzt. Zu diesem Kunstprojekt wurde auch eine Karte entwickelt und Hinweisschilder an den Standorten aufgestellt.

Ehemalige Kleinbahnhaltestelle

Aufgestellt: 2017

Künstler: Projektgruppe Kleinbahn Ihren

Standort: Ostfriesland Wanderweg, Nähe Patersweg-Nord

Die Kleinbahn Ihrhove-Westrhauderfehn wurde als GmbH gegründet. Gesellschafter waren mit je einem Drittel Anteil der Preußische Staat, die Provinz Hannover und der Landkreis Leer. Die normalspurige Bahn wurde am 03.11.1912 eröffnet. Sechs Personenzugpaare wurden täglich eingesetzt und mit diesen Zügen auch der Güterverkehr bewältigt. Die ehem. Haltestelle Ihren wurde im Rahmen der Dorferneuerung (Fördermittel des Amtes regionale Landesentwicklung) teilweise wieder für Einheimische und Touristen als geschichtliche Begegnungsstätte und für Veranstaltungen hergerichtet.

Mühlenmuseum "Omas Küche"

Die Sammlung „Omas Küche“ umfasst rund 800 Ausstellungsstücke, die alle mit dem Delfter Mühlenmuster verziert sind. Dem Besucher wird die gesammte Pallette des früher genutzten Geschirrs, von Tassen, Untertassen und Tellern bis hin zu Töpfen, Gewürzdosen und Zierkrügen, gezeigt. Neben Geschirr sind auch viele Gebrauchsgegenstände aus Emaille zu bewundern.

Als Sonderausstellung wird auf der Galerie die Ausstellung "In klein und groß. Für Groß und Klein" gezeigt. Es handelt sich um acht Puppenküchen, mit denen der Besucher auf eine Zeitreise durch die verschiedenen Stile von Kücheneinrichtungen des vergangenen Jahrhunderts mitgenommen wird. Die Puppenstuben wurden der Gemeinde von der Einwohnerin Elise Andresen-Bunjes als Leihgabe für die nächsten drei Jahre zur Verfügung gestellt.