Der Klimawandel hat auch in Deutschland spürbare Auswirkungen: Die Sommer werden immer heißer und länger. Laut dem Deutschen Wetterdienst waren die Monate von Anfang Februar bis Mitte April die trockensten seit 1931. Vor allem hier bei uns im Norden sind die Niederschläge ausgeblieben und betrugen nur wenige Liter pro Quadratmeter. Da stellt sich die Frage „Ist das nur Wetter oder schon Klimawandel?“. Das Umweltbundesamt schreibt dazu, dass die Abnahme der Bodenfeuchte ein langfristiger Prozess ist und vom Klimawandel beeinflusst wird.
Nicht nur die Niederschläge bleiben aus. Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Temperaturen in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen sind, was zu einer erhöhten Häufigkeit und Schwere von Hitzewellen führt. Diese Entwicklung stellt eine große Herausforderung für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung dar.
Zu den besonders gefährdeten Gruppen zählen ältere Menschen, deren Körper oft empfindlicher auf Temperaturschwankungen reagieren, eine weniger ausgeprägte Wärmeregulation aufweisen und dazu noch häufig an Begleiterkrankungen leiden. Auch Kinder und Säuglinge sind anfälliger für extreme Hitze, da ihre Körper noch nicht vollständig in der Lage sind, die Temperaturen effektiv zu regulieren. Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen, sowie Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen – beispielsweise Diuretika, Betablocker oder Psychopharmaka – sind ebenfalls einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Diese Medikamente können die Fähigkeit des Körpers, auf Hitze zu reagieren, beeinträchtigen und somit die Gefahr hitzebedingter Komplikationen verstärken. Daher ist es essenziell, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und bei Unsicherheiten Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker zu halten.
Angesichts dieser Herausforderungen ist es ratsam, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit während der heißen Tage zu schützen. Dazu gehört vor allem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um den Wasserhaushalt aufrechtzuerhalten. Wasser, ungesüßte Tees oder verdünnte Fruchtsäfte sind hierbei empfehlenswert. Ebenso sollte auf geeignete Kleidung geachtet werden: Leichte, helle und atmungsaktive Stoffe helfen, die Körpertemperatur zu regulieren und Überhitzung zu vermeiden. Es ist ratsam, die heißesten Stunden des Tages zwischen 11 und 15 Uhr möglichst im Schatten oder in klimatisierten Räumen zu verbringen. Regelmäßiges Lüften und das Nutzen von Ventilatoren oder Klimaanlagen können zusätzlich zur Abkühlung beitragen.
Zur Kühlung des Körpers eignen sich auch feuchte Tücher auf Stirn, Nacken oder Handgelenken. Eine leichte, nährstoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse unterstützt den Körper bei der Bewältigung der Hitze. Wichtig ist außerdem, auf Warnzeichen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder Verwirrtheit zu achten, da diese Anzeichen für eine Überhitzung sein können und sofortige Maßnahmen erfordern.
Durch bewusste Schutzmaßnahmen und eine informierte Herangehensweise kann jeder dazu beitragen, die gesundheitlichen Risiken bei hohen Temperaturen zu minimieren und die heißen Tage sicherer zu bewältigen. Es liegt in unserer Verantwortung, proaktiv zu handeln und die Herausforderungen extremer Hitze mit Bedacht anzugehen.
Weiterführende Informationen über Maßnahmen zum Schutz vor Hitze für Eltern, Kindertagesstätten, Schulen, Sportler, über 60 Jährige Personen und Personen mit Begleiterkrankungen finden Sie hier:
Digitale Pinnwand: Informationssammlung Hitzeschutz (https://padlet.com/lisahenken/hitzeschutz-wam3rhis43lb9e49)
Für Fragen steht Lisa Henken unter lisa.henken(at)westoverledingen.de oder 04955 900-172 zur Verfügung.