Bürgermeister Theo Douwes begrüßte die Gäste und stellte die Bedeutung des besonderen Jubiläums heraus. „50 Jahre sind für uns auf jeden Fall Grund für ein Jubiläumsjahr, dass gespickt ist mit weiteren Veranstaltungen in 2023“, so Douwes. Es folgte ein Grußwort des Landrats Matthias Groote. Dieser wuchs in unmittelbarer Nachbarschaft zur Gemeinde Westoverledingen auf und erlebte die positive Entwicklung der Gemeinde selbst mit. „Das Besondere an der Gemeinde WOL ist, dass sie in der Vergangenheit oft für ihre Ziele gekämpft hat und auch so manche Krisen gut gemeistert hat.“
Anhand einer Präsentation mit Luftbildern, Statistiken und Fotos stellten Bürgermeister Douwes und Pressesprecherin Kirsten Beening die Entwicklung der letzten 50 Jahre dar. Herausgestellt wurde, dass die 12 Ortschaften mit der Gebietsreform 1973 zwar ihre Eigenständigkeit verloren haben, nicht aber ihre jeweilige Identität. „Jedes unserer Dörfer hat im Laufe der Jahre seine Einzigartigkeit behalten können“, resümierte Douwes.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde der Ehrengast Horst Milde gebeten, die Geschehnisse Anfang der 1970er Jahre als es um die Frage ging, ob die Gemeinde Völlen Teil von Papenburg oder Teil der Gemeinde Westoverledingen wird, zu schildern. Da die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger damals für den Verbleib in Ostfriesland war, setzte sich Milde als Landtagsabgeordneter trotz Widerstand in der eigenen Partei für die Zuordnung zur neuen Gemeinde Westoverledingen ein. Der 89-jährige schilderte die damalige Situation sehr anschaulich und eindrucksvoll. „In dieser Zeit machte ich die Erfahrung, dass man trotz unterschiedlicher Meinungen und nach Abwägung der Vor- und Nachteile am Ende zu einem guten Ergebnis kommen kann. Das zeichnet eine Demokratie aus.“, sagte Milde. Nach seiner Rede erhob sich das Publikum von den Plätzen und applaudierte begeistert.
Nach einem musikalischen Beitrag von Musikschülern der Musikschule Weber aus Westoverledingen, wurden schließlich die beiden Ausstellungen im Rathaus offiziell eröffnet. Bei Sekt und Schnittchen vom Ihrhover Dorfkrug boten die Zeittafeln der vergangenen 50 Jahre den Gästen reichlich Gesprächsstoff.